Helferlein

Jiddu Krishnamurti

aus „Wie willst du leben?“


Die Welt ist, was Sie sind


Welche Beziehung besteht zwischen Ihnen und dem Elend, der Verwirrung in Ihnen und um Sie herum? Diese Verwirrung und dieses Elend sind mit Sicherheit nicht von allein entstanden. Sie und ich haben es erzeugt – keine kapitalistische oder kommunistische oder faschistische Gesellschaft -, Sie und ich haben es in unserer Beziehung zueinander geschaffen. Was wir im Innern sind, haben wir nach außen in die Welt projiziert. Was Sie sind, was Sie denken und fühlen, was Sie in Ihrem Alltag tun, wird nach außen projiziert, und das macht die Welt aus. Wenn wir innerlich leiden, verwirrt und chaotisch sind, entsteht durch Projektion eine Welt, eine Gesellschaft, die genauso ist, denn die Beziehung zwischen Ihnen und mir, zwischen mir und dem anderen ist die Gesellschaft – die Gesellschaft ist das Produkt unserer Beziehungen zueinander -, und wenn unsere Beziehungen verwirrt, egozentrisch, eng, begrenzt, nationalistisch sind, projizieren wir das nach außen und tragen das Chaos in die Welt.


Die Welt ist, was Sie sind. Ihr Problem ist also das Problem der Welt. Das ist eine einfache und grundlegende Tatsache, nicht wahr? In unserer Beziehung zum Einzelnen oder zu Vielen scheinen wir diesen Punkt ständig zu übersehen. Wir wollen Veränderungen durch ein System bewirken oder durch eine Revolutionierung von Ideen oder Werten, die auf einem System basieren, aber wir vergessen dabei, dass Sie und ich diejenigen sind, die unsere Gesellschaft erschaffen, die durch ihre Lebensweise Verwirrung oder Ordnung schaffen. Wir müssen also direkt bei uns selbst beginnen, sozusagen in unmittelbarer Nähe, das heißt, wir müssen uns mit unserem täglichen Leben auseinandersetzen, unseren täglichen Gedanken, Gefühlen und Handlungen, die sich in unserer Art, unseren Lebensunterhalt zu verdienen, und in unserer Beziehung zu Ideen oder Glaubenssystemen widerspiegeln.


Ihr Kampf ist der Kampf der Menschheit


Eine totale, eine positive Veränderung kann nicht stattfinden, solange wir, Sie und ich, uns nicht als einen ganzen, umfassenden Prozess verstehen. Wir sind keine isolierten Individuen, sondern das Produkt des gesamten menschlichen Kampfes mit allen Illusionen, Fantasien, Bestrebungen, aller Ignoranz, allen Konflikten und allem Elend. Man kann nicht anfangen, den Zustand der Welt zu ändern, ohne sich selbst zu verstehen. Wenn Sie das erkennen, findet in Ihnen unmittelbar eine totale Veränderung statt, nicht wahr? Dann brauchen Sie keinen Guru, weil Selbsterkenntnis von Augenblick zu Augenblick geschieht, sie ist weder die Ansammlung dessen, was Sie gehört haben, noch ist sie in den Grundsätzen und Prinzipien religiöser Lehrer enthalten. Weil Sie sich in der Beziehung zum anderen von Augenblick zu Augenblick selbst entdecken, erhalten Beziehungen eine völlig neue Bedeutung.


Beziehungen sind dann eine Offenbarung, ein ständiger Prozess der Selbstenddeckung, und das Handeln entspringt dann diesem Selbstgewahrsein.


Selbsterkenntnis ist also nur in Beziehung möglich und nicht in der Abgeschiedenheit. Beziehung bedeutet Handeln, und Selbsterkenntnis ist das Ergebnis von Bewusstheit im Handeln.


Ändern Sie sich und Sie ändern die Welt


Die Welt verändert sich, indem wir uns selbst ändern, denn das Selbst ist das Produkt und ein Teil des gesamten Prozesses der menschlichen Existenz. Um sich ändern zu können, ist es unabdingbar, sich zu kennen. Ohne zu wissen, wer oder was Sie sind, haben Sie keine Grundlage für richtiges Denken, und ohne Selbsterkenntnis kann keine Veränderung stattfinden

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